24. November 2012 |Ausschnitt aus rp-online.de
Sekundarschule oder Gesamtschule
Neuss braucht eine neue Schule – doch wo sollen die Kinder hin? Im Gespräch sind die Sekundarschule und die Gesamtschule. FOTO: dpa
Neuss. Die Politik ist gespalten: SPD und Grüne fordern die Gesamtschule, CDU und FDP die Sekundarschule.
Eine Analyse von Hanna Koch
Eines steht bereits fest: Neuss braucht angesichts der Schließung fast aller seiner Hauptschulen – übrig ist nur noch die katholische Maximilian-Kolbe-Schule – eine Alternative. Wie die jedoch aussehen soll, darüber herrscht Streit. Die Koalition aus CDU und FDP versucht mit aller Kraft, die Sekundarschule durchzusetzen, die Opposition stemmt sich dagegen, fordert – unisono mit Verwaltung und Bürgermeister – die vierte Gesamtschule. Die Meinungen gehen hin und her, wahlweise wirft die CDU der SPD Ideologie vor, die Sozialdemokraten sprechen von „Ignoranz und Arroganz“, so der Vorwurf von SPD-Ratsherr Ingo Stolz. Die Fronten sind verhärtet, zumal die CDU nun ein massives Werbeprogramm gestartet hat, mit dem sie für die Sekundarschule wirbt.
Dabei sind sich Sekundarschule und Gesamtschule in ihren Grundzügen durchaus ähnlich, denn beide verfolgen das Prinzip des längeren gemeinsamen Lernens. So sehen es auch die Verfechter der Gesamtschule, etwa Olaf Templin, Schulleiter der Gesamtschule Nordstadt. Im Schulausschuss hatte Templin vehement für die vierte Gesamtschule geworben. Sein Credo: Kinder seien nach der vierten Klasse keine Hauptschüler, Realschüler oder Gymnasiasten. „Es sind Kinder“, sagt Templin.